
Manche Menschen wirken wie eine Berufsbezeichnung.
Tibor Werzl ist keiner von ihnen.
Er ist kein Sommelier. Kein Küchenchef. Kein Gastronom im klassischen Sinne.
Er ist ein Taktgeber – zwischen Tresen, Tisch und Tabubruch.
Ein Mann, der seine Werkzeuge kennt: Sprache, Geschmack, Begegnung.
Wer ins FIVE nach Bochum geht, bekommt kein Essen.
Er bekommt eine Entscheidung: Mitmachen oder staunen.
Denn Tibor baut keine Menüs – er baut Erzählungen, Schichten, Spannungen.
Und ja, manchmal knarzt es. Absichtlich.
In unserer neuen Folge von SOMMELIER spricht er über genau diese Reibung.
Darüber, dass Wein nicht immer gefallen muss.
Dass es okay ist, wenn der Riesling eine Delle hat.
Dass nicht jedes Glas gefällig sein sollte, sondern ehrlich.
Und dass Geschmack nichts mit Wissen zu tun hat, sondern mit Zuhören.
Tibor redet wenig.
Wenn er etwas sagt, dann so, dass man danach nicht weiterspricht, sondern nachdenkt.
Sein Glas spricht früher. Es sagt: „Vergiss, was du gelernt hast.“
Dann schenkt er ein. Und plötzlich ist da eine Geschichte im Mund.
Er erzählt im Podcast von MessWine – seiner Messe in einer entweihten Kirche.
Nicht, um sich zu feiern, sondern um Räume zu schaffen.
Für Winzerinnen, die anders denken. Für Gäste, die mehr wollen.
Nicht mehr Auswahl – mehr Verbindung.
Nicht mehr Etiketten – mehr Essenz.
Es geht nicht um Positionierung. Nicht um Profilierung.
Es geht um Menschen. Um Momente.
Um diesen einen Schluck, der still macht.
Um diesen Satz, der bleibt.
Und darum, was Wein sein kann, wenn man aufhört, ihn zu erklären.
Tibor liebt den Grünen Gaul, seine zweite Bühne.
Eine Weinbar, die niemandem etwas beweisen muss.
Hier gibt es keinen Dresscode, keinen Dünkel, keine Dekadenz.
Nur ehrliche Flaschen und ein offenes Ohr.
Ein Ort, an dem das Glas nicht auf dem Tisch steht, sondern auf Augenhöhe.
Wer Tibor begegnet, begegnet sich selbst.
Weil er nicht interessiert ist an deinem Level, sondern an deiner Reaktion.
Er schaut nicht, ob du Ahnung hast.
Er hört, ob du offen bist.
Diese Podcastfolge ist keine Inszenierung.
Sie ist ein Spiegel.
Ein Raum ohne Bühne.
Ein Glas ohne Etikett.
Ein Mensch, der einschenkt – und meint, was er sagt.
Jetzt hören. Jetzt mitdenken. Jetzt weitertrinken.
Tibor Werzl. SOMMELIER. Online.
Ein ganz herzliches Dankeschön an die Weingüter, die diese Episode begleiten
