
Tibor Werzl – Ein Sommelier im Wandel seiner Zeit
Ein Ausblick auf die neue Folge von „SOMMELIER – Die interessantesten Weinkellner unserer Zeit“
Man spricht viel vom Wandel in der Gastronomie. Manchmal zu viel, manchmal zu ungenau. Wer jedoch einmal mit Tibor Werzl gesprochen hat, erkennt, dass Veränderung nicht nur These, sondern Praxis sein kann. Der gebürtige Bochumer, Sommelier und Küchenchef im vielfach ausgezeichneten Restaurant FIVE, ist ein Vertreter einer Generation, die nicht zwischen „früher“ und „morgen“ unterscheidet – sondern im Jetzt denkt, spürt, entscheidet. Die heute veröffentlichte Preview-Folge unseres Podcasts „SOMMELIER“ liefert bereits einen scharfen Eindruck davon, was Werzl bewegt, wie er Wein versteht und weshalb seine Art zu arbeiten weit über das Tagesgeschäft hinausreicht.
Was ihn auszeichnet, ist kein demonstratives Anderssein, keine Suche nach Unterschieden, sondern ein tief verankertes Bedürfnis nach Authentizität, Präzision und Relevanz. Werzl vereint das Handwerk des Kochs mit dem Reflexionsvermögen des Sommeliers, ohne dabei in eine der beiden Rollen aufzugehen. Er begreift Wein und Küche als kommunizierende Gefäße, die nur dann ineinandergreifen, wenn sie konsequent gedacht und feinfühlig interpretiert werden. Genau diese Haltung – auch wenn man das Wort in diesem Kontext bewusst meiden möchte – durchzieht das Gespräch mit ihm wie ein roter Faden aus Integrität und Detailversessenheit.
Die Preview gibt erste Einblicke in eine Episode, die weniger einem Gespräch als einer tastenden, klug geführten Erkundung gleicht. Tibor Werzl erzählt von seiner frühen Zeit in der Küche, vom Wunsch, mehr über die Geschichten hinter den Flaschen zu erfahren, vom Glück, das darin liegt, etwas zu servieren, das Menschen nicht nur schmecken, sondern verstehen. Dabei bleibt er stets nahbar, nie selbstverliebt, immer im Dienst der Sache. Seine Stimme ist leise, aber klar. Seine Sätze präzise, aber nicht einstudiert.
Dass Werzl dabei auch eigene Projekte wie die Weinmesse „MessWine“ in einer entweihten Bochumer Kirche ins Leben gerufen hat, ist kein Zufall, sondern logische Konsequenz eines Denkens, das nicht auf Besitzständen ruht, sondern Räume öffnet. Die Veranstaltung bringt nachhaltig arbeitende Winzerinnen und Winzer mit urbanem Publikum zusammen – ohne Krawatte, ohne Choreografie, aber mit Anspruch. Es ist dieser Anspruch, der ihn auszeichnet, ohne dass er je darüber spricht.
In der Preview-Folge wird deutlich: Hier spricht kein Entertainer, kein erklärter Grenzgänger, sondern ein Fachmann mit Tiefgang, ein Gastgeber mit intellektueller Wachheit und einer auffallend sanften Art der Entschlossenheit. Die gesamte Episode erscheint morgen – sie wird mehr als nur Fans der gehobenen Gastronomie interessieren. Sie wird Menschen interessieren, die sich fragen, was Wein heute bedeuten kann – jenseits von Etiketten, Bewertungen und Moden.
Manchmal genügt eine Stimme, um eine ganze Szene zu bewegen. Tibor Werzl ist so eine Stimme. Lauschen lohnt sich.
Ein besonders großes Dankeschön an unseren Partner
