Wenn Nina Mann von ihren Lieblingsweinen spricht, klingt es beinahe wie das Flüstern einer fernen Epoche, voller Geschichten und Sinnlichkeit. Ihre Auswahl, so präzise und wohlüberlegt, eröffnet einen Dialog mit der Natur, der Zeit und der Kunst des Winzers.
2018 Diabas Forstmeister Geltz Zilliken – Ein Riesling, der auf vulkanischem Gestein gewachsen ist, und diese Herkunft spürt man. Die Schieferböden der Saar verleihen ihm eine Mineralität, die fast vibriert. Nina Mann schätzt die Klarheit dieses Rieslings, sein salziges Rückgrat, das niemals hart, sondern immer elegant erscheint. Dieser Wein trägt die Natur in sich, doch er spricht auch von der Hingabe des Winzers, den Reichtum dieser Böden fein zu extrahieren.
2019 Quarts Anjou Domaine Belargus – Hier beginnt der Dialog mit dem Loiretal, wo Chenin Blanc eine besondere Ausdruckskraft entfaltet. Der „Quarts“ von Belargus lässt auf Kalkböden gewachsene Trauben reifen, die einen Hauch von Honig und reifer Birne verströmen, ohne an Leichtigkeit zu verlieren. Für Mann ist es ein Wein, der die Seele berührt – eine perfekte Balance zwischen Kraft und Finesse, die die Raffinesse des Chenin Blancs betont, und die Regionen durch leise Komplexität erlebbar macht.
2012 Escherndorfer Lump GG H. Sauer – Ein Silvaner, der auf den Muschelkalk-Böden des Escherndorfer Lumps gedeiht und all das Erdige, Mineralische und Leise in sich trägt, was Nina Mann so fasziniert. Dieser Silvaner zeichnet sich durch seine Langlebigkeit und seine stille Größe aus – für Mann eine Hommage an die deutsche Weintradition, die allzu oft von internationalen Rebsorten in den Schatten gestellt wird. Doch hier, im Lump, zeigt sich der Silvaner als majestätisch und voller Subtilität.
2014 Oberrotweiler Eichberg Spätburgunder GG Franz Keller – Dieser Spätburgunder ist eine poetische Darstellung des Kaiserstuhls. Von dunklen Früchten, Wildkräutern und einer feinen Rauchnote getragen, zeigt er das Terroir und die Handschrift von Franz Keller. Für Nina Mann bedeutet dieser Wein Zeit und Geduld; sie schätzt seine Tiefe und die Art, wie er mit den Jahren immer feinere Nuancen entwickelt. Dieser Spätburgunder ist für sie mehr als ein Getränk – er ist ein Spiegel von Boden, Klima und einer Winzerfamilie, die das Terroir leidenschaftlich pflegt.
2013 Reihburg Blaufränkisch Uwe Schiefer – In diesem Blaufränkisch sieht Mann eine Symbiose aus Boden und Handwerk, denn der Burgenländer Winzer Uwe Schiefer versteht es, seine Reben sprechen zu lassen. Der Reihburg ist ein puristischer Blaufränkisch, der die Finesse und Struktur dieser Rebsorte ohne unnötige Fülle zeigt. Für Mann ist das ein Kunstwerk: der zurückhaltende Charakter dieses Weines, seine Präzision und die fast aristokratische Säure machen ihn für sie zu einem treuen Begleiter, der immer neue Geschichten erzählt.
Jeder dieser Weine ist eine Liebeserklärung an das Handwerk, das Terroir und die Zeit – und offenbart zugleich das feinsinnige Verständnis, das Nina Mann für den Wein und das Leben mitbringt.
Ein großes Dankeschön an die unterstützenden Produzenten: