
Manche Menschen betreten die Bühne, andere gestalten sie. Theresa Olkus tut beides.
Sie ist Geschäftsführerin des Verbands Deutscher Prädikatsweingüter (VDP) – der Institution, wenn es um deutschen Spitzenwein geht. Doch wer jetzt an Vorstandstreffen mit Weinetiketten denkt, an Formulare, Herkunftspyramiden und Funktionärs-Jargon, der unterschätzt die Frau hinter der Rolle. Theresa Olkus ist keine, die Wein nur verwaltet – sie ist eine, die ihn versteht. Und zwar nicht nur im Glas, sondern im Kopf, im Herzen, in seiner gesellschaftlichen Rolle.
Heute erscheint die neue Folge des SOMMELIER-Podcasts mit Silvio Nitzsche – und sie widmet sich genau dieser Frau, die zwischen Spitzenverband und Speisemeisterei, zwischen Reben und Strategien, ihren ganz eigenen Weg gefunden hat.
Theresa Olkus stammt aus Markelsheim im Taubertal – einer Landschaft, die vom Wein lebt, ohne ihn zu inszenieren. Ihre Familie hatte Reben, doch vinifiziert wurde nicht selbst. Und genau hier liegt die stille Kraft ihrer Perspektive: Sie kennt das Fundament der Weinwelt, ohne je betriebsblind geworden zu sein.
Stattdessen wählte sie den Weg durch die Kommunikation, die Sprache des Weins. Sie studierte Medien- und Kommunikationsmanagement und verband früh akademisches Denken mit sensorischem Feingefühl. Als Württemberger Weinkönigin 2013/2014 wurde sie zur Botschafterin ihrer Heimatregion – wortgewandt, wissensstark und mit einem natürlichen Gespür für das, was Herkunft bedeutet.
Ihre beruflichen Stationen zeugen von Sorgfalt und Tiefe: Sie war Sommelière in der Stuttgarter Speisemeisterei, einem Ort, an dem Wein nicht als Begleitung, sondern als Erzähler fungiert. Dort schärfte sie ihr sensorisches Handwerk – und die Fähigkeit, zwischen Küche, Keller und Gast eine Geschichte zu weben.
Heute steht sie an der Spitze eines Verbandes mit über 200 Weingütern – und ihre Vision für den VDP ist klar: Herkunft nicht nur verwalten, sondern erlebbar machen. Nachhaltigkeit, Generationenwechsel, die Weiterentwicklung der VDP-Klassifikation – all das sind Themen, die sie mit Ernsthaftigkeit, aber auch mit Leichtigkeit und Mut angeht.
Sie führt mit Überblick und Bodenhaftung, mit Intuition und Analyse, mit Disziplin und einer fast poetischen Verbundenheit zu den Reben. In einer Branche, die noch immer von Männergesichtern geprägt ist, bleibt sie ruhig, klar und fokussiert.
Im Podcast mit Silvio Nitzsche spricht sie über Verantwortung, Veränderung, das Loslassen alter Bilder – und die Kraft, die entsteht, wenn man Wein nicht nur als Produkt, sondern als kulturelles Medium begreift.
Jetzt überall verfügbar. Und unbedingt hörenswert.

Ein großes Dankeschön an die Weingüter, die diese Episode begleiten und unterstützen
