THE SECRET – SEBASTIANS LIEBLINGSWEINGÜTER

In der neuesten Folge von SOMMELIER der Podcast öffnet Sebastian Hernández Westpfahl, der charismatische Sommelier des Einstein Gourmet in St. Gallen, sein Herz und verrät exklusiv seine Lieblingsweingüter: Bastian Wolber, Antoine Lienhard, Chantereve, Wasenhaus, Beck und Makalié. Diese Auswahl ist mehr als eine Liste – sie ist eine Landkarte seiner Werte, gezeichnet aus Terroir, Handwerk und einer tiefen Abneigung gegen die Arroganz der Weinwelt. Jedes Weingut erzählt eine Geschichte von Authentizität und Widerstand gegen Konformismus, die Sebastians Philosophie widerspiegelt: Wein ist kein Privileg, sondern ein Dialog zwischen Mensch und Erde.

Bastian Wolber steht für eine radikale Kehrtwende. Der ehemalige Ökonom aus Staufen im Breisgau brach 2013 mit seiner Vergangenheit, um sich dem Naturwein zu widmen. Nach Stationen bei Rudolf Trossen in der Mosel und Jean-Marc Dreyer im Elsass gründete er „Laisse Tomber“ – ein Name, der nach einem Skateboard-Unfall und einem Rat von Jean-Pierre Ganevat entstand. Wolber vinifiziert organische Trauben aus Frankreich und Deutschland in der Kellerei seines Bruders bei Wasenhaus, mit minimalem Schwefel und maximaler Seele. Seine Weine, wie der Pinot Noir, sind roh, lebendig und ein Plädoyer für das Loslassen von Konventionen.

Antoine Lienhard, ein biodynamischer Winzer aus dem Elsass, ist ein Poet des Terroirs. In Obermorschwihr bewirtschaftet er seine Parzellen mit einer Hingabe, die an Mystik grenzt. Seine Weine, etwa der Riesling Grand Cru Sommerberg, sind kristallin und mineralisch, geprägt von der Granitlage des Hügels. Lienhard verzichtet auf chemische Eingriffe, lässt die Natur sprechen und schafft so Tropfen, die Zeit und Ort einfangen. Für Sebastian ist Lienhard ein Symbol für die Rückkehr zur Essenz des Weinbaus.

Chantereve, ein kleines Juwel im Jura, verkörpert die wilde Seele der Region. Das Weingut, geführt von einem Kollektiv um Pierre Jeanneret, produziert Weine wie den Chardonnay „Les Écrins“, die durch oxidative Noten und präzise Struktur faszinieren. Chantereve arbeitet biodynamisch, mit Handarbeit und ohne technische Krücken, was den Weinen eine unverwechselbare Lebendigkeit verleiht. Sebastian schätzt ihre Fähigkeit, die raue Schönheit des Jura in jedem Glas spürbar zu machen.

Wasenhaus, gegründet von Christoph Wolber und Alexander Götze, ist ein Leuchtfeuer des badischen Weinbaus. Die beiden lernten sich in Beaune und brachten burgundisches Know-how nach Staufen. Seit 2016 keltern sie auf Parzellen wie Ehrenstetter Oelberg biologische Weine, etwa den Spätburgunder „Bellen“, mit minimalem Schwefel und in Eichenfässern gereift. Ihre Weine sind elegant, pur und ein Spiegel der badischen Böden. Sebastian liebt Wasenhaus für die Verbindung von Präzision und Leidenschaft.

Judith Beck aus dem Burgenland steht für kompromisslose Natürlichkeit. In Gols produziert sie Weine wie den „Ink“ aus Zweigelt und St. Laurent, die biodynamisch und mit Spontangärung entstehen. Beck, seit 2007 im biodynamischen Verband Demeter, lässt ihre Weine frei atmen, ohne Filtration oder Schönung. Ihre Direktheit und Tiefe machen sie zu Sebastians Favoriten für ungeschminkten Genuss.

Makalié, ein Projekt von Maria Kala und Alexander Morandell in Südtirol, ist ein Geheimtipp. Auf 1,5 Hektar in Kaltern keltern sie Weine wie den Vernatsch „Rosso“, die durch Spontangärung und lange Mazeration Intensität gewinnen. Makalié arbeitet biologisch, mit Respekt vor der alpinen Landschaft, und schafft Weine, die pur und kraftvoll sind. Sebastian sieht in ihnen die Zukunft eines ehrlichen Weinbaus.

Diese Weingüter sind Sebastians Kompass in einer Welt, die oft von Kommerz und Prätention verdunkelt wird. Sie stehen für Handwerk, das die Erde ehrt, und für eine Haltung, die Genuss demokratisiert. Die Folge von SOMMELIER der Podcast ist ein Aufruf, diese Weine zu entdecken – und mit ihnen eine Idee von Wein, die frei und menschlich ist.

Ein ganz besonders herzliches Dankeschön an unseren Partner, dank dessen dieses Projekt möglich ist.