Die Lieblingsweine von Nico von der Ohe: Eine Reise durch Geschmack und Persönlichkeit
Nico von der Ohe, der charismatische Kopf hinter Concept Riesling in Düsseldorf, ist mehr als ein Experte für Riesling – er ist ein Botschafter für Authentizität und handwerkliche Präzision. Seine Lieblingsweine verraten viel über seinen Charakter: ein kompromissloser Qualitätsanspruch, gepaart mit der Leidenschaft für Weine, die Geschichten erzählen.
Ganz oben auf seiner Liste steht der 2017 Pettenthal Riesling GG von Keller. „Ein Wein, der Eleganz und Kraft in einer fast surrealen Balance vereint,“ schwärmt Nico. Für ihn sei dieser Riesling der Inbegriff dessen, was Terroir in Deutschland leisten könne.
Nicht minder beeindruckt ihn der 2021 Ohligsberg wurzelecht Riesling Kabinett von Julian Haart. „Dieser Kabinett ist pure Leichtigkeit und Präzision – ein tänzelnder Wein, der den Gaumen nie ermüdet.“ Wurzelechte Reben verleihen ihm eine Tiefe, die Nico besonders schätzt.
Mit dem 2022 Bürgel Spätburgunder von WongAmat zeigt Nico, dass er auch den roten Sorten nicht abgeneigt ist. „Ein Spätburgunder, der burgundisch anmutet, aber fest in deutscher Tradition verwurzelt ist,“ beschreibt er. Die filigrane Struktur und feinen Tannine seien genau das, was ihn begeistert.
Seine Liebe zum Schaumwein zeigt sich beim 2017 Langenmorgen Riesling extra brut vom Sekthaus Krack. „Ein deutscher Sekt, der es locker mit der Champagne aufnehmen kann,“ erklärt Nico. Für ihn ein Paradebeispiel dafür, wie großartig Schaumweine aus Riesling sein können.
Ganz besonders emotional wird er beim 2004 Kirchenstück Riesling GG von Dr. Bürklin-Wolf. „Dieser Wein ist wie eine Zeitkapsel,“ sagt Nico. „Er erinnert an die Kraft der Zeit und daran, wie großartig gereifte Rieslinge sein können.“
Doch so viel Begeisterung Nico für seine Lieblingsweine empfindet, so wenig Verständnis hat er für industrielle Massenware. Der Rotkäppchen-Sekt steht bei ihm ganz unten auf der Liste: „Das ist die Antithese zu allem, was ich am Wein liebe.“
Ähnlich urteilt er über den Ca dei Frati Lugana. „Ein Wein, der jedes Jahr gleich schmeckt – und genau das ist das Problem.“ Für Nico fehlt hier jegliche Seele.
Auch der Doppio Paso fällt bei ihm durch: „Marketing statt Handwerk. Solche Weine haben auf einer Weinkarte nichts verloren.“
Die Weine von 3 Freunde und BREE beschreibt er schlicht als „emotionslose Produkte“, die den Weintrinker unterschätzten und ihm keine echte Erfahrung böten.
Für Nico von der Ohe bleibt Wein eine Frage der Haltung: authentisch, handwerklich und mit Persönlichkeit. Seine Auswahl zeigt, dass er keine Kompromisse eingeht – weder in der Liebe noch im Hass. Und genau das macht ihn so faszinierend.
Vielen Dank den Weingütern für ihre besonderen Weine und für den Support dieses Podcast