Es ist toll auch nachträglich sich ein Bild von den einzelnen Sommeliers machen zu können. Für einen kurzen Überblick habe ich einige Gedanken aus der Folge hier zusammengefasst. Toll, wie man auch in dieser Kürze, einen kleinen Eindruck vom Tiefsinn der einzelnen Sommeliers erhält. Einige von den vielen sehr besonderen Gedanken waren:
Ich würde jederzeit gerne wieder einmal nach London gehen. Die Zeit dort war so großartig und so prägend.
Ach, bei uns an der Ahr gibt es Weine, die mir den Atem rauben.
Noch vor 15 Jahren hat man an der Ahr nach 140° Öchsle gesucht und so viel Holz draufgehauen, dass er für 100 Jahre überlebt. Zum Glück wurde die jetzige Generation viel eleganter und geschmackssensibler.
Früher sagte man: „Wer an der Uhr war und weiß, dass er an der Ahr war, war er nicht an der Ahr.“
Als ich ein Kind war, stand bei uns der bocksüße Rotwein auf der Fensterbank bei Raumtemperatur. Das war die damalige Weinkultur an der Ahr.
Den ersten Bordeaux, den ich dekantiert habe, da hab ich auf dem Tisch ein Blutbad angerichtet. Das war so unfassbar peinlich.
Mein großer Sprung zu dem Punkt, an dem ich sagen konnte, ich bin eine Sommelière, war, nachdem ich das Handwerk aus dem FF beherrschte, die Souveränität zu gewinnen. Oder besser gesagt, die Souveränität gewonnen zu haben oder erlangt zu haben.
Ich belehre meine Mitarbeiter nicht, sondern ich stelle die richtigen Fragen, damit sie selber die Erkenntnis erlangen und es so lernen. Und verinnerlichen.
Wenn jemand Eis in den Wein möchte, ist mein einziger gut gemeinter Rat: Trinken Sie bitte ein bisschen schneller, sonst würde der Wein verwässern. Man muss doch leben und leben lassen können.
Was ich meinen Mitarbeitern vermittle, ist: Egal, ob der Wein 39 € kostet oder 6000 €, der Gast hat die gleiche Servicequalität zu bekommen.
Eine wichtige Erkenntnis für mich war: Nur weil ich den Wein nicht mag, heißt das nicht, dass die Gäste ihn nicht mögen. Ich habe mir abgewöhnt, nur Weine zu kaufen, die ich mag, da die Karte sonst so einseitig wäre. Es gibt auch die Chardonnay-Banane-Trinker, und auch wenn ich die Weine nicht mag, möchte ich diese Gäste gerne abholen.
Ich schließe ein gutes Essen immer mit Champagner ab, weil mich das dann noch einmal erfrischt.
Champagner kann ich zu jeder Tages- und Nachtzeit trinken. Wirklich, man kann mich nachts um zwei wecken und mir ein Glas Champagner anbieten, und ich sage, her damit.
Die zweite Flasche von einem Wein ist niemals so gut wie die erste. Nicht nur, aber auch, weil der Überraschungsmoment fehlt.
Weit bevor ich in den elterlichen Betrieb eingestiegen bin, war es mir wichtig, einmal den Keller aufzuräumen. Auch wenn ich nicht in den elterlichen Betrieb einsteigen wollte, wusste ich: Falls ich hier einmal Chef bin, muss ich wissen, was im Keller liegt, sonst kann mir mein Sommelier ja alles erzählen. Und so können wir auf Augenhöhe über Einkauf und Verkauf sprechen.
Ein großes Dankeschön an die, diese Episode, begleitenden Weingüter