Bei einem so langen Podcast-Format gehen oft so spannende singuläre Gedanken und Weisheiten aufgrund der Vielzahl der Erkenntnisse unter, was durchaus und richtig schade ist.
Daher habe ich mir erlaubt, einige der spannendsten Zitate herauszulösen und hier aufzuführen. Hier kommt der zweite Teil, nachdem es gestern den Ersten gab:
Wein ist für mich eines der größten Wunder.
Wein ist Erinnerung.
Wäre ich ein Wein, wäre ich ein Syrah von der nördlichen Rhône. Diese sind robust und doch feingliedrig.
Auch ein Alltagswein muss eine regionale oder Rebsorten-Identität haben.
Weinproben fundieren nicht selten auf dem mentalen Zustand der Verkoster.
Für mich ist Wein immer Ausdruck von Wertschätzung für die Arbeit, die dahintersteht, und für die Philosophie des Winzers.
Wermut von einem guten Produzenten ist gravierend unterschätzt, auch in seiner Reifefähigkeit.
Kaffee ist stark unterschätzt und hat mehr Aromen in sich, als ein Wein innehat.
Kaffee im Vakuum zu verpacken ist nicht glücklich, da die Öle aus der Bohne austreten. Die gesteigerte Haltbarkeit geht zulasten des Geschmacks.
Es wäre interessant, Kaffee einmal aus einem Glas und nicht aus einer Tasse zu probieren, zu degustieren und nicht nur zu trinken.
Selbst in den Drei-Sterne-Restaurants ist es eine Katastrophe, was man dort als Kaffee und auch zu welchen Preisen auf den Tisch gestellt bekommt.
Bei einer guten Weinkarte bin ich bei katastrophalen Gläsern nicht mehr in der Stimmung, einen teuren Wein zu bestellen.
Ich fände es interessant, einmal in einem komplett anderen Kulturkreis tätig sein zu dürfen.
Die Loire ist nach wie vor stark unterschätzt.
Viele urtypische Loirewinzer versuchen, die Typizität ihrer Appellation so authentisch in die Flasche zu spiegeln, dass es für einen ungeübten Weintrinker manchmal schwer ist, Zugang zu finden.
Wenn jemand nicht weiß, was er durchgängig zu einem hellen Menü trinken soll – bitte gerne immer einen Chenin Blanc von der Loire.
Es ist schade, wenn man in einer Gastronomie von Arroganz begrüßt wird.
Mein großer Respekt gilt Stéphane Gass und dem ganzen Team der Traube Tonbach.
Unseren Partnern, ein ganz großes Dankeschön