Wein ist nicht nur ein Getränk, sondern ein Thema voller Geschichten, Mythen und manchmal auch Unsinn. In unserer aktuellen Podcast-Folge mit Alfred Voigt sprechen wir über genau diese Feinheiten – mit einem Sommelier, der Klartext redet.
Voigt ist keiner, der sich hinter blumigen Beschreibungen versteckt. Er benennt, was gut ist, was überschätzt wird und worauf es wirklich ankommt. Deshalb haben wir seine interessantesten Aussagen aus dem Gespräch festgehalten.
Von überraschenden Wahrheiten über Weinpreise bis hin zu pointierten Beobachtungen über die Welt der Sommeliers – hier sind die prägnantesten Zitate aus der ersten Hälfte des Interviews.
Lesen, schmunzeln, nachdenken – und natürlich die Podcast-Folge hören. Denn manchmal liegt die größte Erkenntnis in einem einzigen Satz.
Ich habe die Loire noch kennengelernt, als die Betriebe dort noch als Mischbetriebe geführt wurden. Heute kümmern sie sich mit einer ganz anderen Intensität um die Weinerzeugung. In der Zeit war ein großer Wein ein Zufallsprodukt.
Ich finde es so toll, dass es mittlerweile so viele Frauen in unserer Branche gibt, da sie uns Männern gegenüber einen geschmacklichen Vorteil haben – und diesen endlich einmal ausspielen können.
Ich finde die Entwicklung der Doppelpositionen, also des Maître/Sommeliers, so unnötig, da man beide Positionen auf keinen Fall mit intensiver Leidenschaft ausleben und erfüllen kann.
Wein ist Leidenschaft.
Wein trinken ist für mich pures Gefühl.
Ein 59er Pommard, den ich Anfang der 80er in einem Weingut im Burgund gekauft habe, war für mich der Augenöffner für das Burgund.
Laguiole ist was für den Glasschrank zum Ausstellen.
Burgunder dekantiere ich selten, höchstens aufgrund des sehr feinen Sediments.
Ein reifer St.-Émilion mit einem Steinbutt und einmal ein Crottin de Chavignol mit einem 20 Jahre alten Sancerre Rouge waren für mich geschmackliche Offenbarungen.
Wenn ich einen großen Wein trinke, habe ich wie eine Mauer um meinen Kopf und konzentriere mich voll und ganz auf den Wein.
Große Weine sollte man sowohl singulär als auch zum Essen genießen.
Leider geht durch die Speise bei großen Weinen oft etwas vom Wein verloren.
Weine allein zu trinken, finde ich gruselig. Davor hätte ich Angst.
An vier Tagen der Woche trinken wir keinen Wein. Deshalb ist es an den anderen Tagen immer etwas Besonderes – und wir genießen etwas Besonderes.
Ich würde gerne noch einmal Geologie studieren, um die Böden noch besser zu verstehen, auf denen der Wein wächst.
Die Böden sind in der Weinwelt das Komplizierteste. Hier den Einfluss und die unterschiedlichen Zeitabläufe innerhalb der Rebe durch den Boden zu verstehen, ist unglaublich interessant.
Im Schwarzen Adler in Oberbergen hätte ich auch gerne einmal gearbeitet. Oder in einem sehr spartanisch konzipierten Restaurant.
Ich wollte unsere Weinkarte noch nach Geschmacksbildern umkonzipieren, damit die Weinkarte und die Weine für den Kunden noch verständlicher wären.
Ein großes Dankeschön an die begleitenden Produzenten
