
Ein gutes Glas Wein kann eine Menge erzählen – wenn man ihm zuhört. Dasselbe gilt für Alfred Voigt. Sein Wissen über Wein ist nicht nur tief, sondern auch ungeschönt. Wer Prestige sucht, bekommt bei ihm Klartext.
Auch in der zweiten Hälfte unseres Podcasts gab es wieder Aussagen, die hängen bleiben. Überraschende Einsichten über den Wert eines Weines, kritische Fragen an die Branche und Gedanken, die den eigenen Blick auf Geschmack verändern.
Wir haben die wichtigsten Zitate herausgeschrieben, weil manche Sätze einfach zu gut sind, um sie nur einmal zu hören.
Hier kommen die treffendsten, klügsten und vielleicht auch frechsten Bemerkungen von Alfred Voigt – und die Erinnerung daran, dass Wein kein Geheimnis sein sollte, sondern ein Genuss.
Im Bergerac muss man sich im Geschäft noch immer ducken, da einem die Weine für wenig Geld hinterhergeworfen werden.
In Deutschland ist der Osten nach wie vor dermaßen unterschätzt.
So wie der Weinbau scheinbar alle 30 Jahre neu erfunden wird, kommen auch die Moden.
Als Quereinsteiger habe ich sicher am Anfang auch Fehler gemacht.
Heute ist Jura in aller Munde, aber vor 20 Jahren haben es viele Gäste noch nicht verstanden.
50 % der Gäste sind Grauburgunder-Trinker, 30 % Chardonnay-Trinker und 20 % sehr affengeistige und neugierige Gäste.
Die Bezeichnungen im deutschen Weinrecht – Spätlese trocken, Spätlese halbtrocken und Spätlese restsüß – waren eine Katastrophe.
Spätlese trocken war eine Totgeburt.
Die Welt trinkt großen Riesling aus Deutschland.
Der Klimawandel macht sehr viele Weine sehr konsumentenfreundlich.
Große Weine aus den 90er-Jahren können größtenteils mit den Qualitäten der aktuellen Großen Gewächse nicht mehr mithalten.
Vom Beaujolais und vom Sancerre haben mich die Winzer vor Ort überzeugt, als ich die gereiften Weine aus den 60er- und 70er-Jahren probieren durfte.
Ein Wein kann gut reifen, wenn er MORGONiert … In den Namen im Beaujolais finden sich viele Begründungen für den Geschmack.
In Paris findet sich in nahezu jedem Bistro ein Beaujolais auf der Karte – und das mit Recht. Sie sind preisbewusst und erfüllen eine gewisse Grundqualität.
Wir haben übers bewusste Trinken Wein gelernt.
Natürlich erzählen nicht wenige Winzer den Sommeliers, was sie hören möchten. Aber ich möchte eines von der Weinerzeugung, und das ist Ehrlichkeit.
Meinen ersten Brief an Château Rayas habe ich noch von Hand geschrieben und um einen Termin gebeten.
Es gibt Winzer wie Dönnhoff, bei denen man glaubt, sie hätten schon alles erreicht, und dann präsentieren sie einen neuen Jahrgang – und man erkennt immer noch mehr Entwicklung.
Wir haben damals den Hype initiiert. Wir hatten in den 90er-Jahren die Weine schon auf der Karte, die heute so gehypt werden. Clos Rougeard 90 mussten wir und der Händler selbst trinken, da diesen keiner wollte.
Ein großes Dankeschön für die Begleitung, an unseren Partner
