
Blogbeitrag: Michael Stiel, Pars Pro Toto Rothlauf und die neue Ära des Silvaners
Michael Stiel ist kein Sommelier, der sich hinter pompösen Floskeln oder traditionellen Ansätzen versteckt. Er ist einer, der Wein lebt – roh, direkt, ohne Schnickschnack. Wenn man mit ihm spricht, hat man nicht das Gefühl, über Wein belehrt zu werden. Es ist eher, als würde man einen Freund treffen, der dir die wildesten Geschichten über die flüssigen Meisterwerke in deinem Glas erzählt.
Seine Favoriten? Zwei Namen, die Programm sind: Semicolon Gewürztraminer und Pars Pro Toto Rothlauf. Letzterer – ein Silvaner – ist alles, was du von einem Silvaner nicht erwartest. Und das macht ihn zu einer Ikone für eine neue Generation von Weinliebhabern.
Semicolon Gewürztraminer – leise Eleganz mit einer Prise Rebellion
Beginnen wir mit dem Gewürztraminer. Semicolon klingt zunächst wie ein literarisches Stilmittel. Und irgendwie ist er das auch. Ein Punkt, der innehalten lässt. Eine Pause, bevor etwas Neues beginnt. Dieser Wein ist keine Geschmacksbombe, die dich überrollt. Er ist subtil, fast schüchtern – zumindest auf den ersten Blick.
Michael Stiel beschreibt ihn als „einen Wein, der Geschichten flüstert, statt zu schreien.“ Florale Noten von Litschi und Rose? Klar. Aber dann kommt diese prägnante, fast freche Säure, die dich aufhorchen lässt. Es ist ein Gewürztraminer, der keine Kompromisse eingeht. Einer, der sich nicht anpasst, sondern einfach da ist – ungeschönt, ehrlich, wunderschön.
Pars Pro Toto Rothlauf – der Silvaner, der alles verändert
Und dann ist da Pars Pro Toto Rothlauf. Silvaner? Ja, genau. Diese oft unterschätzte Rebsorte, die viele immer noch mit dünnem Weißwein und leeren Versprechungen verbinden. Aber Rothlauf spielt in einer ganz anderen Liga. Ein Silvaner, der sich nicht mit dem Mittelmaß zufriedengibt. Ein Silvaner, der Grenzen sprengt.
Stiel grinst, wenn er über diesen Wein spricht. „Das ist kein Silvaner, den du einfach so wegtrinkst. Der fordert dich heraus.“ Und wie er das tut. Mit einem Duft, der an Sommerregen auf heißen Steinen erinnert, und einem Geschmack, der von Quitte, herber Grapefruit und einer mineralischen Tiefe geprägt ist. Der Rothlauf ist kraftvoll, dabei aber unfassbar präzise. Ein Wein, der nicht gefallen will – und genau deshalb beeindruckt.
Die neue Generation der Sommeliers
Michael Stiel steht für eine Generation von Sommeliers, die keine Angst haben, Traditionen auf den Kopf zu stellen. Für ihn ist Wein nicht nur ein Produkt oder eine Statussymbol. Es ist ein Ausdruck von Persönlichkeit, von Emotionen, von Geschichten. Und diese Geschichten erzählt er mit einer Leidenschaft, die ansteckend ist.
Seine Weine – der florale Punk Semicolon und der rebellische Rothlauf – sind Ausdruck genau dieser Philosophie. Keine glattgebügelten Mainstream-Tropfen, sondern Weine mit Ecken und Kanten. Weine, die dich berühren, vielleicht sogar provozieren.
Fazit: Zwei Weine, die bleiben
Am Ende des Gesprächs sagt Stiel einen Satz, der hängen bleibt: „Wein ist keine Entscheidung, sondern eine Begegnung.“ Und genau das sind Semicolon Gewürztraminer und Pars Pro Toto Rothlauf. Begegnungen mit zwei Weinen, die bleiben. Weil sie anders sind. Weil sie echt sind. Weil sie genau das tun, was guter Wein tun sollte: uns für einen Moment aus der Realität reißen und in eine andere Welt entführen.
Silvaner neu gedacht – Pars Pro Toto Rothlauf
Semicolon Gewürztraminer
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