Es ist toll auch nachträglich sich ein Bild von den einzelnen Sommeliers machen zu können. Für einen kurzen Überblick habe ich einige Gedanken aus der Folge hier zusammengefasst. Toll, wie man auch in dieser Kürze, einen kleinen Eindruck vom Tiefsinn der einzelnen Sommeliers erhält. Einige von den vielen sehr besonderen Gedanken von Frank waren:
Wenige deutsche Sommeliers haben sich damit beschäftigt, dass man auch das Chablis in zwei Hälften, dass linke und das rechte Ufer aufteilt.
Man kann muss im Burgund gewesen sein um das Burgund greifen zu können. Sonst versteht man das Wesen dieser Weinberge nicht. Und man muss diesen sehr besonderen Menschenschlag erleben. Das lernen aus Büchern dient nur einem ersten Überblick. Ich bin mindestens zweimal im Jahr im Burgund.
Bordeaux kann man aus Büchern lernen. Es sind alle Informationen perfekt aufgearbeitet. Und Bordeaux lernt man mit seinem Kopf, das Burgund jedoch mit seiner Seele, ganzheitlich.
Es gibt Anbaugebiete, da braucht man nicht unbedingt Herz, sondern nur seinen Verstand, aber das Burgund hat fast ein spirituelles Fundament und man fühlt das, wenn man in diesen Weinbergen steht.
Ein echter Grand Cru hat eine zusätzliche Geschmacksdimension in sich, die man nicht beschreiben kann, dafür reicht unsere Sprache nicht aus, aber wenn man es im Glas hat, merkt man es.
Bei einer Bilndverkostung kann man den Wein nur erkennen, wenn man ihn nicht versucht zu verstehen, sondern zu fühlen.
Es ist einfacher vinophil im Burgund zu reisen, als im Bordeaux.
Die Winzer im Burgund sind Landwirte, dass sind keine Schlossbesitzer.
In der Weinwelt muss man über seine Grenzen hinwegschauend und für andere Gedankenwelten offen sein, denn ein Sommelier aus Hong Kong betrachte und beschreibt einen Wein ganz anders als ein hiesiger.
Wenn man einen bulgarischen Cabernet nicht genauso wichtig nimmt, wie einen Grand Cru aus dem Bordeaux, hat man keine Chance Master Sommelier zu werden.
Auch wenn uns als Sommeliers eine Weinregion nicht so sehr interessiert, muss man sich zwingen, diese Region zu verstehen.
Als Sommelier eine Spezialisierung zu leben und eine Nische zu belegen, ist eine marketingtechnisch sehr kluge Entscheidung.
Auch wenn so manch einer in der heutigen Sommeliergeneration in vielen Sparten mit Sicherheit mehr weiß, als wir alte Säcke. Unsere Aufgabe ist es den Spirit und und das Feuer unserer letzten dreißig Jahre aufrecht zu erhalten.
Je mehr man im Weinbereich weiß, desto mehr merkt man, was man eigentlich alles nicht weiß.
Nahezu alle Großmeister in unserer Weinwelt tragen eine – auch dankbare – Devotheit in sich.
Würde China den selben Wein-Pro-Kopf-Verbrauch haben, wie Norwegen, würden sie den Planeten Lehrtrinken, dann gäbe es keinen Wein mehr auf der Welt.
Vielen Dank unseren Partnern, für die Begleitung dieses Projekts