Alfred Voigt:Der Mann, der Sommeliers nervös macht

Es gibt Menschen, die Wein trinken. Es gibt Menschen, die über Wein sprechen. Und dann gibt es Menschen, die beides tun, dabei aber nicht ins Schwärmen geraten. Alfred Voigt ist einer von ihnen.

Nun könnte man einwenden, dass ein Sommelier, der nicht in höchsten Tönen von seinem Metier spricht, ungefähr so sinnvoll ist wie ein Klavierspieler, der auf das Instrument verzichtet. Doch genau hier beginnt die Geschichte dieses Mannes interessant zu werden. Denn während andere die große Geste bemühen, den Korken feierlich entbinden und mit bedächtigem Nicken uralte Weisheiten über den richtigen Dekantierzeitpunkt austauschen, sagt Alfred Voigt Dinge wie: „Am Ende zählt, was schmeckt.“

Das mag banal klingen, doch in einer Welt, in der Flaschen für Summen gehandelt werden, die sonst für solide Gebrauchtwagen ausgegeben werden, ist ein solches Statement nicht weniger als eine Revolution.

Ein Beruf, in dem Schweigen selten vorkommt

Man kann über Wein viele kluge Dinge sagen. Man kann ihn in Terroirs zerlegen, Jahrzehnte seiner Entwicklung rückwärts rekonstruieren, tanninbedingte Zukunftsprognosen wagen und dabei mit der Miene eines Gelehrten die eigene Stirn falten. Man kann aber auch, wie Alfred Voigt, anerkennen, dass Wein in erster Linie ein Genussmittel ist und nicht das Endprodukt einer philosophischen Erörterung.

Voigt, der jahrzehntelang als Sommelier in einem der besten Restaurants Deutschlands arbeitete, hat sie alle kommen und gehen sehen – die Trends, die Moden, die Dekaden der ganz großen Jahrgänge. Er hat mit stiller Präzision Weine entkorkt, empfohlen und serviert, ohne dabei in Ehrfurcht vor ihnen zu erstarren. Denn das ist sein vielleicht größtes Verdienst: die unaufgeregte Souveränität, mit der er den Wein behandelt – weder als Statussymbol noch als wissenschaftliches Objekt, sondern als das, was er ist: ein Getränk, das schmecken sollte.

Was kostet die Wahrheit?

Wer sich in der Weinwelt bewegt, lernt früh, dass Preise eine relative Angelegenheit sind. Eine Flasche für 500 Euro kann exzellent sein. Sie kann es aber auch nicht sein. Es gibt Sommeliers, die dies mit eloquenten Umschreibungen kaschieren. Voigt gehört nicht dazu.

Denn während sich viele Experten gerne im Vokabular des Unerklärlichen verlieren, bleibt er der Sachlichkeit verpflichtet. „Teuer ist nicht gleich gut“, sagt er mit der Nonchalance eines Mannes, der es wissen muss. Eine gefährliche Haltung in einem Metier, das von Prestige lebt. Doch Voigt geht es nicht um Prestige. Ihm geht es um Wein.

Das Gespräch, das die Weinwelt nicht wollte

Im aktuellen Podcast spricht Alfred Voigt über Mythen, Unsinn und die vielen Missverständnisse, die Wein oft umgeben. Über das, was wirklich zählt. Und über das, was man besser vergessen sollte.

Manche werden sich über seine Klarheit wundern. Andere werden zustimmend nicken. Die meisten jedoch werden nach dieser Episode eine Flasche öffnen – und sich ganz in Ruhe ein eigenes Urteil bilden.

Der Podcast-Teaser ist ab heute online.

Alfred Voigt bei den Restaurant-Ranglisten

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