
Wie wird man ein echter Sommelier? Also so ein Richtiger. Das heißt, nicht nur jemand, der für den Wein zuständig ist, sondern ein anerkannter Experte, mit Brief und Siegel, staatlich eben?
Ein Mann kennt auf diese Frage nicht nur eine Antwort, er kennt alle Antworten. Und das auf allen Ebenen. Jürgen Hammer ist nicht nur der Leiter einer der wichtigsten Sommelier-Schulen in Deutschland, sondern hat zuvor auch selbst Erfahrung in allen Bereichen der Sommelier-Welt gesammelt. Er hat in Sternerestaurants, Weinläden, Weinbars, Vinotheken, als Dozent und in einer langjährigen Selbstständigkeit gearbeitet und war immer – über dreißig Jahre – einer der Besten in der Branche. Jürgen Hammer war und ist vielen seiner Kollegen immer einen Schritt voraus. Er war immer stark in seinen Meinungen, aber niemals aufdringlich. Er war wortgewaltig, aber niemals rücksichtslos. Er stand auf gleicher Höhe mit den bekanntesten Personen der Branche, aber er versuchte nie, ihnen die Show zu stehlen. Er schenkte seine Zeit und Energie nur tertiär den Gazetten und dem Zelluloid, sondern widmete diese lieber primär seinen Gästen, Kunden und Schülern. Und er ist geradlinig. Ich erinnere mich an eine Situation mit Jürgen bei einem offiziellen Champagnerempfang. Er bat sehr freundlich um Wasser anstelle von Champagner und sagte auf meine Nachfrage, dass er diesen „Industrieschaumwein” niemals seinen Gästen empfehlen würde und ihn daher natürlich auch nicht selbst trinkt. Und so erleben wir ihn auch in dieser Folge, konsequent.
Er ist Vorbild, Wegbereiter, Visionär und ohne Gleichen ein weinliebender Fachmensch. Und so facettenreich wie er ist, ist das Gespräch mit Jürgen Hammer.