Manche Menschen sprechen über Wein, andere leben ihn – und wieder andere finden Worte, die genau das auf den Punkt bringen, was Wein ausmacht. Unser heutiger Interviewpartner gehört zur letzten Kategorie. In unserem Gespräch hat er nicht nur Fachwissen, sondern auch Haltung und Persönlichkeit gezeigt. Seine Gedanken zu Wein, Genuss, Perfektion und den Herausforderungen der Branche sind so treffend, dass wir einige seiner Aussagen hier festhalten wollen.
Wein ist Emotion.
Es ist erstaunlich, wie oft man im Restaurant danach gefragt wird, ob ein Wein biologisch oder biodynamisch ausgebaut wurde. Interessanterweise interessierte sich bis vor Kurzem niemand dafür, ob ein Champagner ein Biosiegel hat.
Es gibt keine Region, die so sehr Benchmark für andere Regionen, deren Produzenten und vor allem Weine ist wie die Champagne. In Frankreich wird über die großen Champagnerhäuser nicht so verächtlich gesprochen wie in Deutschland, da man sich dort bewusster ist, was diese mit ihren Marketingtätigkeiten für das Renommee der Region getan haben. Früher haben nahezu alle Produzenten den Schaumwein als Nebenprodukt oder Sortimentsergänzung gesehen und produziert.
Zero Dosage kann für ungeübte Weintrinker auf die Dauer schon ganz schön anstrengend werden.
Eine Flasche Wein kann den Gegenwert von z. B. 5000 € geschmacklich gar nicht erbringen. Man kann diesen Wein nur genießen, wenn man wahrlich frei von Wertempfinden ist.
Ich versuche mit meinen Gläsern für den Wein immer das absolut perfekte Umfeld zu schaffen. Es ist wichtig, die Weine mit einer gewissen Demut zu betrachten und zu behandeln, da wir ja auch wissen, wie viel Herzblut in jede einzelne Flasche geflossen ist.
Ein Sommelier braucht Schwerpunktwissen, denn das ist die eigene Vita, die DNA – auch auf der Weinkarte – und auch wenn man sich in nahezu allen Gebieten gut auskennen sollte, kann man nicht in allen diese Tiefe leben und/oder repräsentieren.
Ein besonderes Dankeschön an die tollen Produzenten, die diese Episode begleiten
