Im Klang der Form: Maximilian Riedel und die stille Revolution des Glases
Exklusiv zur heutigen Preview und zur Podcastfolge am morgigen Tag
In einer Welt, die sich mit Geschwindigkeit und Oberflächen begnügt, begegnet man selten Persönlichkeiten, deren Arbeit zugleich eine Rückbesinnung und ein radikaler Neuentwurf ist. Maximilian Riedel ist eine solche Ausnahmeerscheinung. Der CEO der Glasmanufaktur Riedel, elfte Generation einer Familie, die das Weinglas nicht nur herstellt, sondern geprägt hat, ist heute in der exklusiven Preview einer neuen Podcastfolge zu hören – und morgen in voller Länge. Was er zu sagen hat, wirkt nach. Denn es geht nicht um Glas allein, sondern um die Kunst, Wahrnehmung zu gestalten.
Riedel ist kein bloßer Unternehmer. Er ist Kurator eines sensorischen Erbes – und zugleich ein visionärer Gestalter. Unter seiner Führung hat die traditionsreiche Manufaktur aus Kufstein in Tirol den Sprung in eine neue Ära geschafft. Er erfand die “O”-Serie, ein Weinglas ohne Stiel, das von konservativen Stimmen zunächst belächelt wurde – und das heute in der internationalen Spitzengastronomie ebenso präsent ist wie im urbanen Alltag designbewusster Millennials. Die Geste, einen jahrhundertealten Gebrauchsgegenstand zu befreien und neu zu denken, war mehr als ein Design-Akt. Sie war ein Manifest: gegen die Angst vor Veränderung, gegen die Dogmen des Althergebrachten.
Wer Maximilian Riedel zuhört, spürt schnell, dass seine Sprache eine andere ist. Er spricht nicht in Floskeln über Märkte, Trends oder Konsumverhalten. Er spricht über Spannungslinien im Glas, über den Klang eines Schlucks, über die Luft zwischen Nase und Oberfläche. Seine Überzeugung: Das Glas ist kein neutrales Transportmittel – es ist ein Instrument. Und wie jede gute Geige, braucht es einen Geiger, der sie versteht. Riedel formt deshalb keine Produkte, sondern Verstärker der Aromen, Resonanzkörper für das, was Rebe, Terroir und Zeit hervorgebracht haben.
Dabei bleibt er nicht im Elfenbeinturm der Spitzengastronomie. Auf Instagram folgen ihm über eine halbe Million Menschen. Er zeigt sich dort im Maßanzug wie im T-Shirt, auf Weingütern wie in Glashütten. Mit kurzen Videos erklärt er, warum ein Pinot Noir ein anderes Glas braucht als ein Syrah – nicht als Attitüde, sondern als Einladung zum Staunen. Seine Präsenz in den sozialen Medien ist keine Selbstinszenierung, sondern eine Form von Bildungsarbeit. Und sie wirkt: Junge Sommeliers, neugierige Genießer und etablierte Winzer diskutieren seine Thesen – und nutzen seine Gläser.
Doch hinter dem Glamour und der glänzenden Oberfläche der mundgeblasenen Kelche steht ein klarer ethischer Kompass. Maximilian Riedel spricht über Nachhaltigkeit nicht als Verkaufsargument, sondern als innere Verpflichtung. In einer Zeit, in der Wegwerfmentalität und Ressourcenverschwendung zum Alltag gehören, bestehen seine Gläser aus langlebigem, reparierbarem Material. Sie sollen weitergegeben, nicht ersetzt werden. Eine Haltung, die aus der langen Geschichte seines Familienunternehmens gespeist ist – und dennoch konsequent auf die Zukunft gerichtet ist.
Dass er diese doppelte Bewegung – rückwärts zur Herkunft, vorwärts zur Innovation – beherrscht, macht ihn zur vielleicht spannendsten Unternehmerpersönlichkeit der internationalen Genusskultur. Seine Verantwortung sieht er nicht nur in Zahlen, sondern im Weitergeben von Kulturtechnik: Zuhören, Riechen, Differenzieren. In seinem Glas steckt nicht nur Handwerk, sondern Haltung.
Wer mehr über Maximilian Riedel, seine Philosophie und seine Vision einer neuen Tischkultur erfahren will, sollte sich heute die Preview der aktuellen Podcastfolge nicht entgehen lassen – und sich morgen Zeit für das vollständige Gespräch nehmen. Denn selten spricht jemand mit so viel Tiefe, Präzision und Wärme über ein Objekt, das in unserem Alltag so selbstverständlich ist – und doch so viel mehr sein kann.
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