
Der Stuhl knarrte, das Mikro blinkte – und plötzlich war alles anders. Stephanie Döring saß da, als hätte sie keine Zeit für Smalltalk, nur für Wahrheit. Keine Pose, kein Flimmern. Nur dieser wache Blick, der Dinge entblättert, bis sie ehrlich sind. Vielleicht war das der Moment, in dem Wein aufhörte, Dekoration zu sein. Man versteht sie erst, wenn man spürt, wie sie hört. Sie fängt Stille auf wie andere Tropfen – mit Respekt, fast mit Zärtlichkeit. Im Weinladen St. Pauli baut sie keine Regale, sondern Beziehungen. Zwischen Flasche und Mensch, Winzer und Zweifel, Abend und Erinnerung. Jede Entscheidung dort riecht nach Konsequenz, nicht nach Kalkül.
Stephanie Döring ist keine Lehrerin des Geschmacks. Sie ist eine Übersetzerin des Moments. Sie findet Worte, die nach Textur schmecken, und Aromen, die nach Haltung klingen. Bei ihr wird Handwerk zu Sprache – nicht perfekt, aber aufrichtig. Und genau das ist ihr Stil: elegant, ohne weich zu werden. Im Gespräch war nichts glatt. Sie sprach über Verantwortung, als wäre sie ein Werkzeug. Über Fehler, als wären sie Freunde. Über Sensorik, als wäre sie Erinnerung. Und über Wein, als wäre er das ehrlichste Medium, das wir besitzen. Wir sind dankbar, dass sie jetzt zur Podcastfamilie gehört – nicht als Zitatgeberin, sondern als Fixpunkt. Weil sie beweist, dass Expertise nichts mit Lautstärke zu tun hat. Und weil sie uns gezeigt hat, dass der schönste Moment eines Gesprächs der ist, in dem keiner mehr redet – aber alle verstehen.
Ganz lieben Dank für die tolle Unterstützung an diese ganz besonderen Produzenten

