
Wenn Du das Tantris betrittst, spürst Du es sofort: Hier ist nichts dem Zufall überlassen. Das Licht, das Ambiente, die Farben – rot-lobster und trüffelschwarz erinnern an Dekade und Geschichte, aber auch an Verheißung. Das Restaurant Tantris ist mehr als ein Ort zum Essen; es ist eine Maison Culinaire, geboren aus Handwerk, Kochkunst und gelebter Gastfreundschaft.
Als Gast wirst Du nicht einfach bedient – Du wirst geführt. Service als Regie bedeutet einen sanft orchestrierten Ablauf, bei dem Teller, Gläser, Stimmen, Licht und Geräusche miteinander spielen. Jeder Schritt ist dramaturgisch gesetzt, ohne übertrieben zu wirken. Der Sommelier, die Bedienung, die Küche – alle arbeiten synchron. Und der Moment der Weinbegleitung kommt nicht zufällig, sondern genau dann, wenn Du ihn brauchst: bewusst, präsent, einfühlsam.
Wein und Kulinarik sind Dialogpartner – nicht zwei getrennte Akteure, sondern ein Duo, das gemeinsam spricht. Die Speise bringt Textur, Temperatur, Aromen, eine Geschichte; der Wein antwortet, ergänzt, unterstreicht. Er kann zurückhaltend sein oder laut, tiefgründig oder verspielt – je nachdem, was das Gericht verlangt. Und Du hörst zu, mit allen Sinnen.
Fine Dining ist eine kulturelle Signatur. Es geht nicht bloß um Geschmack, sondern um Erinnerung, Stil und Identität. Ein Menü im Tantris ist wie eine kleine Reise – durch Zeit, durch Küche, durch Kulinarik und Erinnerung. Man begibt sich nicht nur auf eine Geschmacksreise, sondern auf eine Sinnsuche. Wein und Essen werden zu Zeitkapseln: Ein Gericht hält eine Saison, eine Region, eine Stimmung fest; ein Glas Wein trägt Jahrgang, Boden, Sonne, Regen – alles verdichtet in einem Moment.
München, Schwabing, Tantris – eine Terroir-Analogie, bei der nicht nur Wein, sondern auch Ort, Architektur und Geschichte spürbar werden. Der Bau, der Stil, die Farben – sie atmen Geschichte und zugleich Wandel. Tantris renovierte, ohne zu verlieren, verfeinerte, ohne zu verfremden. Unter dem Dach der Maison Culinaire existieren heute das Menürestaurant, das À-la-carte-Restaurant und die Bar, doch der Geist bleibt derselbe: gelebtes Handwerk, Kochkunst, Gastfreundschaft.
Glas und Temperatur scheinen einfache Dinge zu sein. Doch für mich sind sie dramaturgische Werkzeuge: ein Glas, dem man Zeit gibt, seine Aromen zu entfalten; eine Temperatur, die Textur formt. Servicetechnik und Sinnlichkeit verschmelzen, und der Wein wird nicht nur zur Begleitung, sondern zum Teil der Inszenierung.
In der Küche liegt der Ursprung – der Duft, das Geräusch, der Teller, frisch angerichtet. Der Service bringt Struktur, Rhythmus und Leichtigkeit; die Weinbegleitung fügt Tiefe, Harmonie und Resonanz hinzu. Nur wenn alle drei zusammenwirken – Küche, Service, Wein – entsteht etwas, das über bloßes Essen hinausgeht. Etwas, das berührt.
Und Du? Du wirst nicht Zuschauer, sondern Teilnehmer. Du wirst nicht bedient, sondern eingeladen – eingeladen, Deine Sinne zu öffnen, neugierig zu sein, mitzufühlen, auszuschmecken, wahrzunehmen, nicht nur mit dem Gaumen, sondern mit dem Ganzen. Genau das macht Fine Dining im Tantris für mich aus: eine Inszenierung aus Sinnlichkeit und Technik, aus Respekt und Kreativität – und vor allem eine Einladung an Dich.

Ein großes Dankeschön an die tollen und besonderen Produzenten, welche diese Episode begleiten und unterstützen

