
Julia Kolbeck hat das getan, wovor viele stehen bleiben: Sie hat losgelassen. Ihre Karriere in der Sternegastronomie war alles andere als gewöhnlich – Stationen bei Größen wie Jan Hartwig, Ludwig „Luki“ Maurer oder Tohru Nakamura, Zusammenarbeit mit Tobias Klaas oder Justin Leone, Rollen mit Verantwortung, Präzision, Brillanz. Doch was sich wie ein logischer Weg anfühlte, war für sie nie das Ziel. Sie wollte mehr Tiefe, weniger Fassade. Mehr Gefühl, weniger Etikette. Und so wurde aus der Sommelière Julia Kolbeck die Gastgeberin Julia Kolbeck.
Ihr neues Projekt Mokum in München ist keine klassische Weinbar. Es ist ein Ort, der sich jeder Schublade entzieht. Kein Showroom für rare Flaschen, keine Bühne für Prestige. Mokum ist ein Raum – still, durchdacht, offen – in dem Rebe und Reis sich begegnen. Denn wer Julia nur über Wein definiert, kennt sie nicht. Ihre zweite große Leidenschaft gehört dem Sake, und diese Liebe prägt ihr Denken mehr als jede Parker-Punktzahl.
Sake ist für sie kein Exot. Er ist Ursprung. Kein Trendgetränk, sondern eine Philosophie. Als sie 2024 die Fukuju Sake Brewery in Japan besuchte, war das keine Inspirationsreise – es war eine Rückkehr zu sich selbst. In der Stille des Koji-Raums, im Duft des fermentierenden Reises, fand sie, was ihr in der westlichen Weinsprache fehlte: Raum für Intuition. Raum für das Unausgesprochene.
Diese Haltung bringt sie nun nach München. In Mokum wird es Sake geben – nicht als Gimmick, sondern als Teil ihrer Identität. Serviert nicht in Pose, sondern im Gespräch. Nicht als Exot, sondern als Einladung. Julia will keine Tastings inszenieren, sie will Begegnungen ermöglichen. Zwischen Gast und Getränk. Zwischen Lautem und Leisem. Zwischen dem, was schmeckt – und dem, was bleibt.
Dabei trennt sie nicht zwischen Rebsorte und Reiskorn. Für sie ist beides Ausdruck. Ausdruck von Landschaft, von Handwerk, von Kultur. Sie denkt sensorisch, aber auch seelisch. Und genau deshalb wird Mokum kein Ort für Perfektion – sondern für Wahrheit.
Julia Kolbeck hat die Regeln der Spitzengastronomie gelernt. Jetzt schreibt sie ihre eigenen. Mit Mokum schafft sie einen Raum, der Sake und Wein nicht vergleicht, sondern verbindet. Der Tiefe sucht, wo sonst Breite gefeiert wird. Und der zeigt: Die spannendsten Geschichten entstehen, wenn man sich traut, still zu werden.
Denn manchmal sagt ein Glas Sake mehr über den Menschen aus, der es einschenkt, als jedes Resümee. Und Julia Kolbeck hat viel zu sagen. Nur eben anders.
Ein großes Dankeschön an die Produzenten, die diese Episode begleiten und unterstützen:

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Julia Kolbeck ist ab morgen zu Gast und schon heute in der Preview