
Stell dir vor: Es ist ein ganz normaler Abend. Du stehst vor deinem Weinkeller (oder vor dem Regal im Wohnzimmer, ganz egal), hast Lust auf genau diesen einen Tropfen – einen 1982er Château Margaux, einen alten Barolo oder einfach den Lieblingswein, den du dir aufhebst. Aber du bist allein. Oder nur zu zweit. Und die Flasche hat 0,75 Liter. Die Stimme im Kopf flüstert sofort: „Wenn du die jetzt aufmachst, musst du sie morgen leer trinken oder wegschütten. Oder du trinkst heute eben doch den Offenen aus dem Kühlschrank.“
Und genau in diesem Moment hasst du die Physik ein kleines bisschen.
Jetzt stell dir vor, jemand kommt daher und sagt leise: „Weißt du was? Das muss nicht sein. Wir stechen einfach mit einer Nadel durch den Korken, gießen dir dein Glas ein, ersetzen die entnommene Luft durch ein Edelgas, ziehen die Nadel wieder raus – und die Flasche ist exakt so jung wie vor fünf Minuten. In fünf Jahren übrigens auch noch.“
Du würdest ihn für verrückt halten. Oder für einen Zauberer.
Greg Lambrecht war keiner von beiden. Er war nur ein Typ mit einer schwangeren Frau, die plötzlich keinen Rotwein mehr trinken durfte, und einem Keller voller Flaschen, die er selbst auch nicht allein leer trinken wollte. Aus dieser absolut alltäglichen, fast peinlichen Situation heraus entstand eine Erfindung, die heute in den besten Restaurants der Welt so selbstverständlich herumliegt wie ein Korkenzieher früher.
Heute ist die neue Episode mit Greg online – und ich habe selten jemanden getroffen, der so ruhig und gleichzeitig so radikal denkt. Er redet über Gasdruckdynamik und Argon wie andere über das Wetter, und fünf Sätze später erzählt er dir, warum er als Kind stundenlang zugesehen hat, wie sein Vater Wein dekantierte – einfach weil er wissen wollte, warum man das eigentlich macht.
Wir sprechen über die Angst, eine große Flasche anzubrechen. Über die Magie, wenn ein 30 Jahre alter Wein plötzlich wieder atmet, ohne dass die Zeit weiterläuft. Über die Tatsache, dass Neugier manchmal teurer ist als der Wein selbst – und wie man das ändern kann.
Und wir sprechen darüber, warum Greg nie „Ich habe die Weinwelt revolutioniert“ sagt, sondern nur lächelt und meint: „Ich wollte einfach nur ein Glas trinken, ohne mich schuldig zu fühlen.“
Wenn du jemals vor einer Flasche gestanden und gedacht hast „Ach, heute nicht…“, dann wird dieses Gespräch dich befreien.
Die Episode ist jetzt draußen. Nimm dir ein Glas (ganz egal was drin ist) und hör rein. Ich verspreche dir: Danach schaust du auf jede geschlossene Flasche ein bisschen anders.
Hier entlang: [Link zur Episode]
Prost – auf die Neugier, die nichts mehr opfern muss.
—
Mehr Folgen unter:
Ein ganz großes Dankeschön an unseren Partner, die Schlumbegrer-Gruppe dafür,
dass Sie dieses Format so engagiert unterstützen und begleiten.

