
Du kennst diese seltenen Begegnungen, bei denen ein Mensch nicht nur erzählt, sondern Dich mit jedem Satz weiter in eine Welt hineinzieht, die Du so noch nie betreten hast? Genau so fühlt es sich an, wenn Du mit Lucas Wenzl sprichst. Er war lange die Stimme und das Gespür im Kölner Ox & Klee – ein Restaurant, das Grenzen verschoben hat. Heute steht er im Zwanzig23, einem Ort, der mehr als Restaurant ist: Bühne, Labor, Spielwiese, Bar und Tempel zugleich. Und das Spannende daran: Lucas bringt diese Räume nicht durcheinander, er bringt sie in Resonanz.
Du wirst schnell merken: Dieser Mann ist kein klassischer Sommelier. Er ist kein Etikettenflüsterer, keiner, der mit endlosen Vokabeln glänzen muss. Er versteht Wein als Sprache, als Dialog, als Konfrontation und manchmal als Liebeserklärung. Wenn er über Pairings spricht, ist es nicht die übliche Rede von Harmonie. Es ist das genaue Gegenteil: Spannung, Reibung, kleine Explosionen, die Dich nicht kaltlassen, sondern Dich zwingen, neu hinzuschmecken.
Was mich besonders fasziniert, ist seine Lust auf das Schräge. Ein Lachsforelle-Kimchi trifft auf jahrzehntealten Sherry – nicht aus einem Jux heraus, sondern weil er darin Wahrheit findet. Eine alkoholfreie Begleitung, die nicht „ersetzt“, sondern mit eigener Stimme spricht. Ein Wein, der nicht brav nickt, sondern widerspricht. Bei Lucas ist nichts Beiwerk. Alles hat Bedeutung. Und genau das spürst Du, wenn er Dir ein Glas hinstellt.
Vielleicht liegt diese Kraft darin, dass er nie aufgehört hat, sich zu wundern. Schon im Familienbetrieb, später in der Schule bei Heinz Winkler, dann in den Küchen und Weinkarten, die ihn geprägt haben – immer war da dieses Staunen. Für ihn ist ein 2012er Chardonnay kein Sammelobjekt, sondern ein Schlüssel. Ein Weg, Türen zu öffnen, die vorher verschlossen waren. Und er nimmt Dich mit hindurch, ohne dass Du es merkst.
Im Gespräch für den Podcast haben wir darüber gesprochen, warum Perfektion kein Ziel ist, sondern ein Spiel mit Grenzen. Warum Küche nicht Dienstleistung bleibt, sondern Philosophie sein darf. Und warum es manchmal klüger ist, einen Wein auszuwählen, der Dich herausfordert, als einen, der Dich beruhigt. Es geht Lucas nicht um Gefälligkeit, es geht ihm um Wahrhaftigkeit. Und ich glaube, das ist der Grund, warum er so elektrisierend wirkt: weil er Dich nicht verführen will, sondern aufwecken.
Du wirst lachen, Du wirst nicken, vielleicht auch mal den Kopf schütteln – und genau das ist gut so. Denn Lucas ist nicht jemand, den man konsumiert, er ist jemand, dem man begegnet. In seinen Pairings, in seinen Gedanken, in seiner Art, die Welt durch Geschmack zu übersetzen.
Morgen hörst Du die ganze Folge. Heute bekommst Du nur den Vorgeschmack. Ich verspreche Dir: Es ist einer dieser Gespräche, die nicht nur im Ohr bleiben, sondern in der Zunge, im Herzen, vielleicht sogar im Kopf. Und wenn Du nach dem Hören Lust hast, sofort ein Glas einzuschenken, dann weißt Du, warum ich Lucas eingeladen habe.
Ein großes Dankeschön an unseren Partner, die Schlumberger-Gruppe
